Die Probenahme ist dafür verantwortlich, für die Analyse mit den richtigen Verfahren eine repräsentative homogene Probe des Ausgangsmaterials zu erstellen, die sich nachfolgend bewerten lässt. Je nach Materialien sind dafür sehr komplexe Probenahme- und Präparationsprozesse nötig, verbunden mit einem hohen zeitlichen Aufwand und möglicherweise Fehlern bei der Erfassung und Auswertung. Ergänzend müssen die Einhaltung der betrieblichen Anweisungen und Regelungen überwacht, die Arbeitssicherheit und Maßnahmen zum Umweltschutz (insbesondere im Umgang mit Gefahrengütern) gewährleistet und präventiv Manipulation und Diebstahl verhindert werden.

Eine exakte Probenahme ist auch Grundlage, um Eingangsmaterialien hinsichtlich Kosten, Erträge und Einsatzmöglichkeiten präzise zu bewerten. Mit hoher Analysegenauigkeit ermittelte Qualitätsmerkmale können nur so zuverlässig sein, wie es die Genauigkeit beim vorherigen Probenahmeprozess und der Präparation erlaubt.

Die Anforderungen an eine schnelle Bewertung eingehender Materialen nimmt stetig zu. Beispielsweise können bei materialreinen metallurgischen Stoffströmen Hand-RFA-Geräte umgehend genaue Daten zu einer Vielzahl von Elementen bzw. zur Materialzusammensetzung liefern. Bei gemischtem Material muss dieses zunächst in strukturierten, nachvollziehbaren Prozessschritten - dem Probenahmeprozess - bearbeitet werden. Ziel ist, aus einer Probe im Gramm-Bereich eine stimmige und verifizierbaren Aussage der stofflichen Zusammensetzung einer Anlieferung im Bereich mehrerer Tonnen abzuleiten.

Durch die (digitale) Lenkung des Probenahmeprozesses werden die Ergebnisse deutlich verbessert:

  • die Präparationsprozesse für Materialen werden nachvollziehbar strukturiert und standardisiert,
  • der Probenehmer wird Schritt für Schritt begleitet und mit Informationen unterstützt,
  • Daten zum Material und zum Prozess (Feuchtigkeit, Zwischenergebnisse, Auffälligkeiten etc.) werden erfasst,
  • jeder Arbeitsschritt wird reproduzierbar und (automatisch) dokumentiert,
  • Teilmengen der präparierten Proben werden auf Anteile und Gesamtmenge zurückberechnet,
  • Schnittstellen für den Datenaustausch mit der Warenwirtschaft, Labor, Logistik etc. liefern Daten für nachfolgende Prozesse, Verarbeitungs- und Verwertungsmöglichkeiten.
  • betriebliche Anweisungen und Regelungen hinsichtlich Arbeitssicherheit und Umweltschutz (z.B. bei Gefahrengütern) werden überwacht.

Zur ganzheitlichen Betrachtung des Probenahmeprozesses sollte der Abgleich der Daten mit Deklarationsanalysen, Lieferscheinen, Auftragsdaten (ERP-/Warenwirtschaft) und ggf. die Rückmeldung der Ergebnisse an den Anlieferer erfolgen. Darüber hinaus kann die Weitergabe an vorhandene Labor-Informationssysteme sinnvoll sein - ggf. mit Grenzwert-Betrachtungen vor der Weiterverarbeitung des Materials - sowie an die Prozessleittechnik zur anschließenden Verarbeitung in der Produktion, inklusive aussagekräftiger Berichte und der lückenlosen Nachverfolgbarkeit. Die umfassende Dokumentation der Daten dient nicht nur der Wert- oder Kostenermittlung, sondern auch der Beurteilung von Gefahren, der Einschätzung für den Umgang mit dem Material, der rechtlichen Nachweispflicht sowie Entscheidungen bezüglich der nachfolgenden Verarbeitungsschritte.

Aufgrund der unterschiedlichen Werthaltigkeit und Risiko-Einschätzungen schwankt die Probenahme zwischen einfachen und hochkomplexen Anforderungen, jedoch folgt sie klaren Regeln und Vorgaben. Voraussetzung sind in jedem Fall strukturierte, nachvollziehbare Daten. Diese komplexe Herausforderung bewerkstelligen Sie mit pdv-sims3.

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